Kätzchen halten Polizei auf Trab

Als Polizistin oder Polizist hat man am Ende eines Arbeitstages sicher öfter kuriose Geschichten zu erzählen. Eine davon passierte am vergangenen Samstag. In der Hauptrolle: sechs Katzenbabys, die die Einsatzkräfte ordentlich auf Trab hielten. Was war da los?

Geseke – Eine Radfahrerin, die im Stockheimer Bruch in Geseke unterwegs war, meldete der Polizei, dass sie „umzingelt“ werde. Umzingelt? Etwa von Räubern und Ganoven? Weit gefehlt. Sechs süße Katzenbabys rückten der Radlerin auf die Pelle. Die Geschichte der kleinen Samtpfoten sorgt seither in den Sozialen Medien für Schmunzeln, denn die Polizei hat den Fall samt tierischer Beweisfotos veröffentlicht.

Als der Streifenwagen am Einsatzort im Stockheimer Bruch eintraf, waren die Kätzchen noch immer in der Nähe der hilfsbereiten Radfahrerin. Schnell bestätigte sich der Verdacht: Die Katzenbabys waren allein und konnten vor Ort niemandem zugeordnet werden. Alles deutete darauf hin, dass die Kätzchen ausgesetzt worden waren.

Dann folgte ein durchaus körperlich anstrengender Einsatz. Denn die sechs Kitten zeigten sich ziemlich scheu und fanden ein besonders sicheres Versteck: unter dem Polizeistreifenwagen.

Die Polizisten mussten buchstäblich auf die Knie gehen und vollen Körpereinsatz zeigen, um die verängstigten Katzenbabys unter dem Fahrzeug herauszulocken und zu sichern. Das Manöver gestaltete sich kompliziert, denn kaum war ein Kätzchen gesichert, verschanzte sich das nächste, während die ersten versuchten, wieder die Flucht zu ergreifen. Panzerknacker auf vier Pfoten sozusagen.

Nach einem aufregende Einsatz, bei dem viel Kreativität gefragt war, um die sechs Kätzchen in Schach zu halten, ging es für die Stubentiger schließlich ins Tierheim Lippstadt. Dort werden sie nun tiermedizinisch untersucht, versorgt und aufgepäppelt.

Das Tierheim Lippstadt sucht nach den Haltern, falls die Tiere doch weggelaufen sein sollten. Wahrscheinlicher ist jedoch, dass die sechs Katzenbabys in Geseke rücksichtslos im Stockheimer Bruch ausgesetzt und ihrem Schicksal überlassen wurden.