Besucher aus dem Norden
Mein Freund Moritz, der Mornellregenpfeifer hat sogar noch einen weiteren Weg vor sich. Das ist ein ganz schön komischer Name für einen Vogel, oder nicht? „Mornell“ lässt sich aus dem Lateinischen ableiten und heißt so viel wie „kleiner Narr“. Ein lustiger Kerl ist er schon. Früher dachten die Leute, der Regenpfeifer ruft, bevor es zu regnen anfängt. Aber mein Freund Moritz ist doch kein Wetterfrosch! Auch bei Sonnenschein ist sein Pfeifen zu hören, meist jedoch nur in seinem Brutgebiet.
Er ist viel kleiner als ich, die Wiesenweihe, sogar noch kleiner als eine Amsel. Über den Augen verläuft ein breiter weißer Streifen. Der Rücken ist grau und sein Bauch rostrot.
Hoch oben im Norden, sogar nördlich des Polarkreises, brüten Moritz und seine Freundin Madita. Ob sie da wohl Eisbären begegnen? Sie mögen karge Böden mit wenig Pflanzenbewuchs. Genau wie ich brüten auch die Mornellregenpfeifer am Boden und nicht in Bäumen und Hecken. Deswegen ist die Tundra mit ihrer baumlosen Landschaft für die beiden als Brutplatz sehr gut geeignet.
Da sie eine lange Reise vor sich haben, von Russland oder Norwegen bis nach Nordafrika, rasten sie auf den Äckern in der Hellwegbörde. Für den weiten Weg schließen sie sich mit anderen Mornellregenpfeifern in kleinen Gruppen zusammen. In der Hellwegbörde angekommen, steuern sie die Rastplätze an, die sie schon seit Jahrzehnten kennen. Am liebsten pausieren sie auf Feldern, die bereits abgeerntet wurden und von denen man weit in die Landschaft schauen kann. Dort sucht Moritz nach Nahrung. Am liebsten frisst er Käfer, aber auch Spinnen und Würmer, die er am Boden findet.
In Deutschland sind die Orte, an denen sich die kleinen Vögel für den Weiterflug erholen können, wenig geworden. So sind Moritz und seine Artgenossen etwas ganz Besonderes in unserer Landschaft. Und dann geht es auch schon weiter. Tschüss Moritz und Madita, vielleicht sehen wir uns in Afrika wieder.
Konstanze Münstermann ist bei der Kreisverwaltung zuständig für den Vogelschutz und schreibt für Kitz Winnis Tagebuch.
Expertenwissen: die Tundra
Die Tundra ist eine
hoch im . Sie wird auch genannt. Dort ist es so kalt, dass der Boden auch im Sommer gefroren ist. Deswegen wachsen dort keine Bäume. Die Baumwurzeln können sich nicht in den Boden graben und Wasser aufnehmen. Nur Moose, Flechten, Gräser und Kräuter und kleine Sträucher gedeihen. Einige Tiere haben sich an die karge Landschaft angepasst. Neben dem Mornellregenpfeifer leben dort , , und auch .
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