Einmal Himmel und zurück

von Redaktion am 26. Mai 2023 15:43 Uhr Kinder -  Lesezeit 2 min

Kennt ihr das? Ihr habt euch auf der Kirmes einen Ballon ausgesucht, eine Disney-Figur, die dank des Heliums wie durch Zauberhand zu fliegen scheint. Dann passt ihr kurz nicht auf – und Schwupps: Der Ballon steigt in den Himmel auf, bis er nur noch ein kleiner Punkt in weiter Ferne ist. So in etwa hat Heiner Rüther ein Experiment gestartet. Mit dem feinen Unterschied, dass sein Ballon ganz gezielt in den Himmel aufgestiegen ist.

Esbeck – Dem Tüftler aus Esbeck ist der Versuch geglückt, einen Ballon bis in die Stratosphäre zu schicken. Die Stratosphäre ist das zweite Stockwerk der Erdatmosphäre in etwa 12 bis 50 Kilometern Höhe. Heiner Rüther ist Hobbypilot und Modellflieger. Sein Experiment hat er genau vorbereitet und den Flug genehmigten lassen.

Der Ballon sah nicht aus wie Peppa Wutz oder Lightning McQueen, die es auf der Kirmes gibt. Trotzdem wirkte der riesige Ballon spektakulär. Befüllt mit Helium startete er mit technischer Ausrüstung in Esbeck. Von dort stieg er in den Himmel bis ins zweite Stockwerk auf, wo er zerplatzte und mit einem Fallschirm wieder zur Erde zurückkehrte.

Heiner Rüther, der von Familie, Freunden und einer geschulten Bodencrew begleitet wurde, hatte in einer Styroporgondel zwei Kameras untergebracht, die Fotos zur Erde schickten. Über einen GPS-Sender waren Standort und Höhe zu verfolgen. Die Styroporgondel selbst nahm nicht nur die Technik auf, sondern bot auch Schutz vor der extremen Kälte in großer Höhe.

Nach mehr als zweistündigem Flug ging das Gefährt kontrolliert zwischen Werl und Unna nieder.

Die anschließende Auswertung der Flugdaten ergab, dass der Ballon bis in eine Höhe von 28 423 Meter vorgedrungen war. Damit hatte er eine Höhe erreicht, die von normalen Flugzeugen nicht mehr erklommen wird. Auf den so weit oben entstandenen Fotos ist sogar die Erdkrümmung zu sehen.