Wettkampf der Roboter

von Redaktion am 19. Mai 2023 17:28 Uhr Kinder -  Lesezeit 3 min

Automatisierung, Digitalisierung und künstliche Intelligenz sind in unserem Alltag gar nicht mehr wegzudenken. Aber wie funktionieren solche technischen Geräte eigentlich? Wie lassen sich Roboter programmieren, damit sie bestimmte Aufgaben übernehmen können? Beim Stark-Roboterwettbewerb an der Hochschule Hamm-Lippstadt haben jetzt wieder viele junge Menschen um die Wette getüftelt.

Von Georg Giannakis

Lippstadt – Lange Hebel, eine Art Gabelstapler-Vorrichtung, Kettenräder, dazu verschiedene Sensoren: Die Lego-Roboter der sechs heimischen Schulen haben alle die gleiche Aufgabe zu bewältigen, aber sie sehen doch völlig anders aus. „Alles Mögliche an erforderlichen technischen Elementen und präzisen Programmierungen in den kleinen Roboter zu verbauen, das ist schon eine große Herausforderung. Aber es macht Spaß. Und das ist das Wichtigste“, meinen die Schüler des Gymnasiums Antonianum Geseke. Versammelt an einem Arbeitstisch programmieren sie ihren aus Legotechnik-Steinen gebauten Roboter mit den nötigen Informationen.

In insgesamt drei Demo-Runden müssen die kleinen Roboter eine Aufgabe meistern: Im „Vorführraum“ ist auf einer Spielfläche aus vier quadratischen Platten ein schwarzes U als Linienführung zu sehen (das hilft bei der Navigation), die Roboter müssen drei Bälle aus Körben befreien und vom Spielfeld schubsen – und dann durch drei verschiedenfarbige Würfel ersetzen. Ganz exakt, der rote Quader muss zum Beispiel in Behälter Nummer zwölf. Das alles in knapp 90 Sekunden, inklusive Rückkehr zur Base. „Das ist schon knapp. Aber wir werden alles geben“, erklärt Nick (17), Zehntklässler an der Marienschule Lippstadt. Der Blick auf das Punkte-Raster ist darum Teil des Wettbewerbs: Welcher Job bringt wie viele Punkte? Worauf konzentrieren wir uns – und was lassen wir weg?

Die Grundlage ist schon beim Bau der Roboter in den letzten Wochen gelegt worden, jetzt geht’s um die Feinarbeit. Und das unter Wettkampfstress. Hochkonzentriert wird ganz genau an den einzelnen Tischen gearbeitet. Lautstarke Diskussionen sind zu hören. Das Ziel: gemeinsam die perfekte Lösung zu finden und technisch exakt umzusetzen.

Zum zwölften Mal wird der Roboterwettbewerb vom Schule-Technik-Arbeitskreis in regionaler Kooperation (kurz: Stark-Verein) organisiert, unterstützt von der Dr.-Arnold-Hueck-Stiftung. 80 Tüftler der Jahrgangsstufen fünf bis zehn arbeiten an ihren Lego-Robotern. Sechs Schulen sind dabei – neben Evangelischem Gymnasium, Marienschule, Gesamtschule und Schloss Overhagen (alle Lippstadt) auch das Antonianum und die Sekundarschule Wadersloh. Ein schillernder Wanderpokal winkt dem Sieger-Team.

Welches Team
hat die Nase vorn?

Schiedsrichterin ist Simone Matzak vom Schülerlabor der HSHL. Mit wachem Auge schaut sich die Punkteverteilerin das Geschehen auf dem Spielfeld an. Die Lehrer und Schüler der anderen Schulen beobachten zeitgleich die Darbietung der Kontrahenten. Auch Professor Ulrich Schneider von der HSHL ist dabei, er agiert sogar als Betreuer der beiden ins „Rennen“ entsandten Mannschaften von der Gesamtschule Lippstadt. Der Professor ist begeistert davon, dass Schülerinnen und Schüler durch diesen besonderen Wettbewerb einmal mehr an die Fächer Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik (Mint) herangeführt worden sind.

Die Nase vorn haben diesmal die fünf Schüler vom Gymnasium Schloss Overhagen. Mit dem Gewinn des Wanderpokals haben sie auch ihrem betreuenden Lehrer, Karl-Josef Thiemeyer, eine große Freude beschert: Thiemeyer, der sich seit vielen Jahren für den Roboterwettbewerb engagiert, geht nämlich in Kürze in Pension. Als Vize-Champion hat sich die Riege vom Evangelisches Gymnasium Lippstadt feiern dürfen.

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