Lippstadt/Kreis Soest – Der Staatsschutz ermittelt, die Empörung ist in weiten Teilen der Bevölkerung groß: Als „abgewrackte Schabracken“ hatte der AfD-Landtagsabgeordnete Christian Blex die „Omas gegen Rechts“ am Samstag bei einer Kundgebung seiner Partei in Lippstadt bezeichnet, dazu infrage gestellt, ob Migranten sie überhaupt belästigen würden.
Wie auf diesen Vorfall die heimischen Bundestagskandidaten reagierten, möchten wir in der nächsten Runde des Formates „Klartext in 30 Sekunden“ wissen. „Was war Ihr erster Gedanke, als Sie Blex’ Worte vernommen haben?“, lautete die Frage. Per WhatsApp-Video antworteten alle sieben Politiker innerhalb der vorgegebenen Zeit.
Oliver Pöpsel (CDU, Lippetal) sprach von „völlig fehlplatzierten Worten“. „Es sollte nicht zum politischen Stil werden, Leute abzuwerten, die sich für eine politische Sache engagieren“, mahnte er. Kollegiales Verhalten und gegenseitigen Respekt forderte er zudem ein im politischen Diskurs. Die ältere Generation, die das Land aufgebaut und viel bewegt habe, sollte so nicht diffamiert werden, sagte Pöpsel zudem.
Jens Behrens (SPD, Lippstadt) zeigte sich „zutiefst schockiert“ ob der „schrecklichen Worte“. Das zeige, welches Geistes Kind die AfD sei. Und es zeige, „dass man nicht einfach zur Tagesordnung übergehen kann und mit ruhigem Gewissen eine solche Partei wählen kann“, so Behrens.
Sarah Gonschorek (Grüne, Lippstadt) schlussfolgert, dass „die AfD nur hetzen kann“. Die „Omas gegen Rechts“ seien eine der größten Frauenbewegung. Ihr zivilgesellschaftliches Engagement sei gerade „wirklich wichtig“. „Ich bin stolz, dass wir auch so viele Omas gegen rechts im Kreis Soest haben“, meinte Gonschorek.
Fabian Griewel (FDP, Soest) erinnerte an Blex’ Reise nach Russland und seinen Ausschluss aus der AfD-Landtagsfraktion. „Seitdem wundert mich bei dem Herrn überhaupt nichts mehr. Ich wünsche mir, dass die Menschen das registrieren und sich für eine andere Partei entscheiden“, so Griewel.
Roland Linnhoff (Linke, Soest) hofft ebenfalls, dass genügend Wähler den Vorfall zur Kenntnis genommen haben. „Es zeigt, dass diese Menschen keinerlei Respekt vor anderen haben, dass Hass bei ihnen an erster Stelle steht und andere Meinungen nicht geduldet werden“, befand Linnhoff.
Ulrich von Zons (AfD, Lippstadt) „hätte nicht so zugespitzt formuliert“ wie Christian Blex. „Allerdings handelte es sich um eine Wahlkampfveranstaltung, bei der zugespitzte Formulierungen auch parteiübergreifend nicht unüblich sind“, sagte er. Und fügte an: „Im Vorfeld gab es von den Gegendemonstranten auch deutliche Beleidigungen und provokante Gesten gegenüber Teilnehmern der AfD-Kundgebung. Die Situation hat sich hochgeschaukelt.“ (Anmerkung: Die Patriot-Redaktion hat vor Ort im Vorfeld der Blex-Äußerungen keine Beleidigungen der Gegenseite wahrgenommen; erst als der Demonstrationszug zum Rathausplatz kam, gab es diese nach unserer Beobachtung.)
Christa Hudyma (Freie Wähler, Medebach) sieht Respekt und Sachlichkeit als Grundpfeiler einer demokratischen Debatte. „Beleidigungen und herabwürdigende Äußerungen dürften keinen Platz haben. „Die Demokratie lebt von Meinungsvielfalt. Diese muss auf dem Fundament des Respekts und der gegenseitigen Wertschätzung stehen.“
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