Kitz - Die Patriot Kinderseite: Kleiner Sänger mit Krone

von Redaktion am 14. Juni 2025 08:00 Uhr Kinder -  Lesezeit 2 min

Kreis Soest – Es ist Sommer, und während ich so über die Wiesen und Felder der Hellwegbörde gleite, summt, brummt und zwitschert es überall. Zwischen all den Tönen höre ich ein ganz besonderes Lied: ein lang anhaltendes Flöten, Zirpen und Rollen – aber weit und breit ist auf den ersten Blick niemand in Sicht. Doch wenn ich nach oben schaue, dann erkenne ich ihn als winzigen Punkt am Himmel: mein Freund Freddy, die Feldlerche.

Während andere Vögel auf ihren Ästen sitzen und singen, fliegt er hoch hinaus – manchmal bis zu 200 Meter hoch – und singt im Flug! Dabei ist Freddy gar nicht so groß, wie man bei so einer kräftigen Stimme denken würde. Mit seinen 18 bis 19 Zentimetern ist er gerade mal so groß wie eine Tafel Schokolade und wiegt nur 30 bis 45 Gramm, ungefähr so viel wie eine Handvoll Gummibärchen.

Wenn ich ihn frage, wieso er im Flug zwitschert, dann sagt er „Ich zeige damit anderen Vögeln, dass dieser Teil des Himmels mein Revier ist.“ Außerdem kann er so mögliche Partnerinnen beeindrucken. Das muss Freddy aber gar nicht mehr, denn er hat bereits seine Partnerin gefunden: Frieda.

Während Freddy in der Luft singt, bleibt Frieda lieber am Boden, wo sie nach einem sicheren Platz sucht, um ein Nest zu bauen. Auf den ersten Blick sind Freddy und Frieda eher unscheinbare Vögel. Mit ihrem braunen Gefieder und den dunklen Streifen sehen sie fast aus wie die Erde und die Halme um sie herum. Ihr Aussehen hilft ihnen dabei, sich zu verstecken. Das müssen sie auch, denn sie bauen ihr Nest am Boden zwischen hohen Gräsern oder in Getreidefeldern.

Sobald sie hoch in die Luft steigen, erkennt man ihre helle Brust und den weißlichen Bauch. Besonders auffällig ist auch die Federhaube auf ihrem Kopf, die sie aufstellen können. Ich finde, sie sieht dann ein bisschen aus wie eine kleine Krone.

Am wohlsten fühlen sich Freddy und Frieda, wenn die Sonne scheint. Wenn die Tage kälter werden, dann machen sie sich auf den Weg in den Süden. Meistens bleiben sie in Spanien oder Frankreich, bis sie im Frühling in die Hellwegbörde zurückkehren.

Früher konnte man dann im Sommer überall die Feldlerchen singen hören, doch heute hört und sieht man sie immer seltener. Warum? Weil es für sie schwieriger wird, ein sicheres Zuhause zu finden. Viele Felder werden früh geerntet oder gemäht und ihre Nester dabei zerstört. Und selbst wenn sie einen guten Platz finden, dann fehlt es immer öfter auch an Nahrung für die Küken.

Wenn du also mal an einem warmen Sommertag über ein Feld oder eine Wiese spazieren gehst, dann hör genau hin! Vielleicht hast du Glück und du hörst eine Feldlerche singen und entdeckst sie sogar hoch oben am Himmel.

Diesmal schrieb Randi Stellmacher Winnis Tagebuch für Kitz. Als Praktikantin bei der Kreisverwaltung lernte sie auch den Vogelschutz kennen.