Ruß-Wolke über der Region: Großbrand in Erwitte sorgte für großflächige Warnung

von Redaktion am 2. Dezember 2025 15:58 Uhr Erwitte -  Lesezeit 5 min

Erwitte – In der Nacht zu Dienstag ist in einer Lagerhalle für Abfälle des Zementwerks Thomas Zement im Bereich der Bahnhofstraße in Erwitte ein Großbrand ausgebrochen. In der Halle brannten Kunststoffe, die Rauchwolke zog bis nach Lippstadt. Die Bevölkerung wurde noch in der Nacht über die Warn-App NINA aufgefordert, Fenster und Türen geschlossen zu halten sowie Lüftungs- und Klimaanlagen auszuschalten. 

Die Feuerwehr nahm Messungen der Luftqualität vor. Durch den Brand kam es in Teilen von Erwitte und Lippstadt zu Rußniederschlag, der wie jeder Brandruß grundsätzlich gesundheitsschädlich ist. „In der vorgefundenen Menge ist jedoch keine Gesundheitsgefährdung zu erwarten“, teilte die Stadt Erwitte mit. 

Am Morgen meldete die Kreisfeuerwehr, dass das Feuer unter Kontrolle sei. Die beschädigte Halle wurde mit einem Schaumteppich abgedeckt. Rund 180 Einsatzkräfte waren zu Spitzenzeiten im Einsatz, darunter Feuerwehren aus dem gesamten Kreis Soest, das THW und weitere Hilfsorganisationen. 

Zur Brandursache gab es zunächst keine Angaben. Gegen 9.20 Uhr hob die Leitstelle die nächtliche Warnung für Erwitte und Lippstadt wieder auf. 

Für die Bürger stellte die Stadt Erwitte angesichts des Rußniederschlags umfangreiche Hinweise bereit. Für Reinigungsarbeiten empfiehlt die Stadt Einweghandschuhe und möglichst eine Maske. Alle verwendeten Tücher und Einmalmaterialien sollen über die graue Tonne entsorgt werden. Autos könnten problemlos in der Waschanlage gereinigt werden. 

Offen gelagerte Lebensmittel im Außenbereich sollten vorsorglich entsorgt werden, während Sandkästen im eigenen Garten nicht ausgetauscht oder gereinigt werden müssen. 

Im öffentlichen und privaten Alltag bestanden am Dienstag nur wenige Einschränkungen. Spaziergänge, sportliche Aktivitäten und Wege zur Arbeit waren grundsätzlich möglich, lediglich das betroffene Gewerbegebiet am Hüchtchenweg sollte gemieden werden. Auch für Haustierbesitzer galt, dass Gassirunden erlaubt waren – allerdings ebenfalls nicht im Bereich des Gewerbegebiets. Klimaanlagen und Lüftungssysteme in Wohnungen konnten wie gewohnt betrieben werden. 

Die Trinkwasserversorgung war nach Angaben der Stadt Erwitte sicher, das Wasser konnte uneingeschränkt verwendet werden, auch zur Zubereitung von Babynahrung oder beim Duschen. 

Damit Bürger schnell Antworten erhielten, baute die Stadt ein breites Informationsangebot auf. Seit 6 Uhr war ein Bürgertelefon unter (0 29 43) 89 61 18 erreichbar. Auf der städtischen Internetseite steht seit Dienstag außerdem ein ausführliches FAQ bereit. Der Chatbot „Erwin“ sollte im Laufe des Vormittags zusätzliche Fragen beantworten. Auch Schulen und Kitas wurden den Angaben zufolge frühzeitig informiert.

Wie Stadt und Feuerwehr mitteilten, belief sich die Gesamteinsatzzeit auf etwa 17 Stunden. Während die Einsatzstelle am Dienstagabend vollständig an den Betreiber des Zementwerks übergeben wurde, bleiben die Spielplätze in Erwitte und Bad Westernkotten gesperrt – „bis die Ergebnisse der entnommenen Proben vorliegen“.

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Update 17 Uhr:

Die Feuerwehr Erwitte hat ihre Maßnahmen an der Einsatzstelle zurückgebaut - aktuell finden nach eigenen Angaben letzte Aufräumarbeiten statt. "Alle Einsatzkräfte sind gesund aus dem Einsatz zurückgekehrt", heißt es. Der Hüchtchenweg werde in Kürze für den Verkehr wieder freigegeben. 

Die Sperrung der Spielplätze in Erwitte und Bad Westernkotten bleibe aber weiterhin bestehen, bis die Ergebnisse der entnommenen Proben vorliegen. 

 

Update, 9.20 Uhr:

Entwarnung für die Bevölkerung: Über die Warn-App NINA hat die Leitstelle des Kreis Soest die heute Nacht ausgegebene Warnung für Erwitte und Lippstadt wieder aufgehoben. 

Update, 9.15 Uhr:

Das Feuer ist inzwischen unter Kontrolle, wie ein Sprecher der Kreisfeuerwehr mitteilte. Derzeit laufen Nachlöscharbeiten, die Lagerhalle wird mit einem Schaumteppich abgedeckt. Zu Spitzenzeiten waren 180 Einsatzkräfte vor Ort, darunter Feuerwehr-Einheiten aus Erwitte, Warstein, Geseke, Rüthen, Soest, Werl und Lippstadt. Auch das THW sowie weitere Hilfsorganisationen unterstützten die Maßnahmen. Zur Brandursache konnte der Sprecher keine Angaben machen. Die Polizei muss als ermittelnde Behörde zunächst das Gelände betreten, bevor weitere Informationen vorliegen.

Update, 9 Uhr:

Neben den Hinweisen zum Umgang mit Rußpartikeln beantwortet die Stadt Erwitte auf ihrer Internetseite weitere Fragen rund um die Folgen des Hallenbrandes. Demnach gibt es für Bürger im Alltag nur wenige Einschränkungen. Die Versorgung mit Trinkwasser ist gesichert und kann ohne Bedenken genutzt werden – auch zur Zubereitung von Babynahrung oder beim Duschen. Klimaanlagen und Lüftungssysteme dürfen wie gewohnt betrieben werden, ein Filterwechsel sei nur auf Wunsch nötig.

Wer zur Arbeit muss oder nach Anröchte möchte, kann dies grundsätzlich tun. Lediglich der Hüchtchenweg bleibt weiterhin gesperrt, und die ESG ist vorerst nicht erreichbar. Für Haustierbesitzer gilt: Gassigehen ist erlaubt, das betroffene Gewerbegebiet sollte jedoch gemieden werden. Auch Sandkästen im Garten müssen nicht ausgetauscht oder gereinigt werden.

Die Stadt weist darauf hin, dass Kosten, die durch Reinigungsmaßnahmen oder Entsorgung entstehen, nicht übernommen werden. Wie lange Einsatz und Einschränkungen noch andauern, ist derzeit nicht absehbar. Messungen und Analysen laufen weiter, Ergebnisse sollen zeitnah veröffentlicht werden.

Update, 8.50 Uhr:

Die Stadt Erwitte hat Hinweise zum Umgang mit den niedergegangenen Rußpartikeln veröffentlicht. Bürger sollen bei allen Reinigungsarbeiten vorsichtig vorgehen: Einweghandschuhe tragen, möglichst eine Maske nutzen und benutzte Tücher sowie andere Einwegmaterialien über die graue Tonne entsorgen. 

Autos können einfach in der Waschanlage gereinigt werden. Offen gelagerte Lebensmittel im Außenbereich sollten vorsorglich entsorgt werden, Spielplätze vorerst nicht genutzt werden. Spaziergänge und sportliche Aktivitäten an der frischen Luft sind erlaubt, allerdings sollte das betroffene Gewerbegebiet Hüchtchenweg weiterhin gemieden werden. 

Nach aktuellem Kenntnisstand sind die Partikel wie jeder Brandruß grundsätzlich gesundheitsschädlich, in der festgestellten Menge derzeit jedoch nicht gefährlich, wie die Stadt mitteilte. 

Die Sperrung des Hüchtchenwegs bleibt bestehen, Messungen laufen weiter und weitere Informationen sollen zeitnah folgen.

Update, 8 Uhr:

Wie die Stadt Erwitte mitteilte, kam es in der Nacht im Zementwerk Thomas Zement zu einem Brand in einer Lagerhalle für Abfälle. Feuerwehrkräfte aus Erwitte sowie aus dem gesamten Kreis Soest, das THW und Hilfsorganisationen sind weiterhin im Einsatz. Die Stadt Erwitte, der Kreis Soest, das LANUV und die Bezirksregierung Arnsberg begleiten die Lage eng und sind vor Ort.

Die Stadt hat am frühen Morgen den Stab für außergewöhnliche Ereignisse aktiviert. Ein Bürgertelefon ist seit 6 Uhr unter 02943/896118 erreichbar. Zusätzlich stellt die Stadt ein FAQ auf ihrer Homepage bereit; der ChatBot Erwin soll im Laufe des Vormittags ebenfalls für Fragen zur Verfügung stehen.

Öffentliche Spielplätze werden derzeit untersucht und bis zum Vorliegen der Ergebnisse vorsorglich gesperrt. Auch Schulen und Kindertageseinrichtungen wurden bereits informiert. Bürgermeister Henneböhl machte sich am frühen Morgen selbst ein Bild der Lage und dankte allen Einsatzkräften für ihren professionellen Einsatz.

Ursprungsmeldung:

In Erwitte brennen seit Mitternacht Kunststoffe in einer Lagerhalle eines Industriebetriebs im Bereich der Bahnhofstraße. Die Feuerwehr ist weiterhin im Großeinsatz. Aufgrund der Rauchentwicklung wurden die Menschen in Erwitte und im benachbarten Lippstadt über Warn-Apps wie NINA vor Geruchsbelästigung und möglichen Gesundheitsgefahren gewarnt. Die Bevölkerung soll Fenster und Türen geschlossen halten und Klima- sowie Lüftungsanlagen ausschalten. Messungen der Luftqualität laufen.

Wie die Feuerwehr in einer Folgemeldung mitteilte, zeigen die Löschmaßnahmen inzwischen „einen guten Löscherfolg“. Die Geruchsbelästigung nehme spürbar ab. Allerdings kam es durch den brennenden Kunststoff in Teilen von Erwitte und Lippstadt zu Rußniederschlag. Dieser sei – wie jeder Ruß – gesundheitsschädlich. Die Warnung gilt daher weiterhin.

Die Stadt Erwitte hat seit 6 Uhr ein Bürgertelefon eingerichtet. Unter der Nummer 02943/896118 stehen Mitarbeitende für Fragen aus der Bevölkerung bereit.

Die offizielle Warnmeldung über NINA beschreibt, dass die Rauchwolke vom Bereich der Bahnhofstraße in Erwitte bis ins Stadtgebiet Lippstadt zieht. Gesundheitliche Beeinträchtigungen können nicht ausgeschlossen werden. Die Einsatzkräfte empfehlen, sich in geschlossene Räume zu begeben, Fenster und Türen geschlossen zu halten und Lüftungs- sowie Klimaanlagen auszuschalten. Außerdem sollen die Notrufnummern 110 und 112 nur für echte Notfälle genutzt werden.

In einem Update um 5.56 Uhr wurde bestätigt, dass die Geruchsbelästigung stark abnimmt, der gesundheitsschädliche Rußniederschlag jedoch weiterhin Thema ist. Die Bevölkerung wird gebeten, Nachbarn zu informieren und die Hinweise der Einsatzkräfte zu beachten. Weitere Informationen folgen, solange der Einsatz andauert.