Lippstädter Hilfswerk schlägt Alarm: Kranken Kindern in Ukraine geht Medizin aus 

von Stefan Niggenaber am 5. März 2024 15:10 Uhr Kreis -  Lesezeit 3 min

Kreis Soest/Luzk – Die Lage ist jetzt schon dramatisch – und spitzt sich weiter zu: Seit Kriegsbeginn kämpft das heimische Hilfswerk Neue Bildpost für Krebskranke und kranke Kinder in der Ukraine. Doch jetzt schlägt die Verbindungsfrau in Luzk kurz vor Ostern neuen Alarm. Mit dem Druck an der Front steigt demnach auch der Druck auf die Fight Cancer Foundation in Luzk. Krebskranken und zunehmend auch schwer kranken Kindern gehen dort jetzt die Medikamente aus.

„Wir müssen da unbedingt nochmal was machen“, wirbt Hilfswerk-Chef Dieter Tuschen um Unterstützung aus dem Altkreis. „Denn wir wollen unsere Freunde dort nicht im Stich lassen!“

Primär ist mit den Medikamenten, die mit der bisherigen Hilfe aus dem Altkreis bereits gekauft werden konnten (wir berichteten), abermals die örtliche Onkologie unterstützt worden. Den Rest schickte die Fight Cancer Foundation stets an Krebspatienten in der ganzen Ukraine, die wegen des Krieges nicht die finanziellen Möglichkeiten haben, sie selbst zu kaufen. Viele von ihnen leben den Helfern zufolge in der Süd-, Ost- und auch Zentralukraine.

Im Fall der aktuellen Ukraine-Hilfe ist Maria Adamchuk-Korotytska von der Fight Cancer Foundation in Luzk abermals Ansprechpartnerin für die heimischen Helfer vor Ort. „Hier ist die Dankbarkeit und Freude über die Hilfe aus dem Kreis Soest immer riesengroß“, berichtete die Vertrauensfrau zunächst – ehe sie jetzt Alarm schlug und den heimischen Helfern auch mal von Einzelschicksalen vor Ort erzählte.

Dreijähriger mit Gehirntumor

Da ist etwa Tamirlan Oleksandrovych Podyk. Die Diagnose: Gehirntumor. „Er war fünf Monate alt, als die Diagnose gestellt wurde und wird seit dem neunten Lebensmonat behandelt. Zurzeit bekommt er eine Chemotherapie.“

Lymphom mit
sechs Monaten

Anastasia Romanivna Kuzelyak ist sechs Monate alt. Ihre Diagnose: spinales Lymphom der Lendenwirbelsäule, Hautsinus. „Das Mädchen kam mit der Krankheit zur Welt. Sie wurde mehrfach untersucht und wurde bereits operiert. Es besteht die Hoffnung, dass die Schwäche in den unteren Gliedmaßen nach der Behandlung verschwindet und die Kleine sich normal entwickeln kann.“

Wasserkopf mit
zwei Jahren

Ostap Andriyovych Laibida ist zwei Jahre alt. Diagnose: erworbener Hydrozephalus (Wasserkopf). „Er ist ein Frühchen und wurde in der 26. Woche geboren. Im Krankenhaus wurde er schon mehrfach behandelt, wo er ein Shunt-System zur Ableitung des Hirnwassers bekam.“

Offenes Hirnventrikel mit zehn Monaten

David Yanovskyi ist erst zehn Monate alt und er leidet bereits an einer Öffnung des linken Seitenventrikels, also eines Hirnventrikels im Großhirn.

Sechsjähriger mit Fehlbildung im Gehirn

Jaroslaw Mischtschenko ist sechs Jahre alt. Er leidet an symptomatischer fokaler struktureller pharmakoresistenter Epilepsie. Oder kurz: FCD. Dabei handelt es sich um eine angeborene Fehlbildung der Gehirnstruktur des linken Schläfenbereichs.

Mit neun Jahren
schon Epilepsie

Denys Golovanov ist neun Jahre alt. Diagnose: genetisch generalisierte Epilepsie. „Ihm wurde ein Vagusnervstimulator eingesetzt. Seitdem hat er seltener Anfälle.“ Damit ihm auch weiterhin – und anderen Kindern überhaupt erstmal – geholfen werden kann, bittet Maria Adamchuk-Korotytska um weitere Unterstützung.

Spenden und helfen

Wer die heimischen Helfer um Dieter Tuschen unterstützen möchte, spendet auf folgendes Konto unter dem Stichwort Ukraine: Neue-Bildpost-Hilfswerk, Stichwort: Ukraine, IBAN: DE14 4645 1012 0050, 0030 03 BIC: WELADED 1 MES