Die Größte unter den Eulen

von Redaktion am 17. April 2025 13:16 Uhr Kinder -  Lesezeit 2 min

Kreis Soest – In Deutschland gibt es zehn Eulenarten. Zwei davon, Steinkauz und Sumpfohreule, habe ich euch in den letzten Geschichten vorgestellt. Jetzt kommt der größte Vertreter der heimischen Eulen: der Uhu. Seinen Ruf kennt bestimmt jeder, er ist sogar namensgebend. Udo, der Uhu, lebt in einem Steinbruch in der Hellwegbörde. Andere Uhus bewohnen auch Wälder, Küsten oder baumlose Steppen.

Auf drei Kontinenten kommen diese Eulen vor: Europa, Asien und Afrika. Obwohl das Verbreitungsgebiet, also die Orte, wo der Uhu vorkommt, so groß ist, gab es eine Zeit lang nur noch ganz wenige Uhus. Sie waren vom Aussterben bedroht. Schuld war die Jagd und die Verfolgung durch den Menschen. Uhus galten als Unglücksbringer. Zudem fressen sie Wildtiere wie Rebhühner und Hasen. Aber auch der Mensch wollte diese Tiere jagen. Der Uhu wurde daher als Konkurrent gesehen, der den Menschen die Hasen wegschnappt. Dabei erbeuten Uhus vor allem das, was häufig in ihren Revieren zu finden ist. Das können Ratten, Kaninchen, Rabenvögel, Enten und Tauben sein, aber auch größere Tiere wie andere Eulen, junge Füchse und sogar Frischlinge, also junge Wildschweine.

Vor etwa 90 Jahren wurde es verboten, Uhus zu jagen und die Eier aus den Nestern zu nehmen. Später wurden zusätzlich Eulen ausgewildert. Glücklicherweise gibt es heutzutage wieder viele Uhus. Geschützt sind sie aber weiterhin.

Heute muss sich Udo, der Uhu, weniger Sorgen machen. Ohne Gefahren ist sein Leben dennoch nicht. Udos Aussehen ist sehr auffällig. Zwei große Federohren stehen von seinem Kopf ab. Mit großen bernsteinfarbenen Augen beobachtet er seine Umgebung ganz genau. Das braune Gefieder ist mit einem dunklen Muster überzogen. Am auffälligsten ist jedoch seine Größe. Udo und seine Freundin Ute zählen zu den größten Eulen der Welt.

Die Spannweite ihrer Flügel, die Länge von einer Flügelspitze zu anderen, beträgt bis zu 180 cm. Das ist so lang wie ein erwachsener Mensch. Dabei sind die Weibchen größer als die Männchen. Die Laute „uhu“ oder „buhoo“, die Udo von sich gibt, sind schon von Weitem zu hören. Darauf antwortet Ute, das Uhu-Weibchen, mit einen helleren „uhju“. Damit grenzen sie ihr Revier ab. Andere Uhus wissen dadurch, dass der Bereich von den beiden besetzt ist. Sie müssen weiterziehen und sich woanders niederlassen.

Utes und Udos Revier ist der alte Steinbruch. Die Felshänge bieten ihnen gute Brutmöglichkeiten. Dort bauen sie ihr Nest, und ihre Eier sind vor vielen Eierdieben sicher. Aber auch in alten Greifvogelnestern oder sogar am Boden an Wurzeltellern hat man schon Uhu-Brutplätze gefunden.

Ich könnte noch stundenlang weitererzählen. Wenn du noch mehr über Eulen erfahren möchtest, schau doch nächsten Monat wieder vorbei.

Konstanze Münstermann ist bei der Kreisverwaltung zuständig für den Vogelschutz und schreibt für Kitz regelmäßig Winnis Tagebuch.