Kitz - Die Patriot Kinderseite: Gänsewein in bester Qualität

von Redaktion am 28. Juni 2025 08:00 Uhr Kinder -  Lesezeit 2 min

Kreis Soest – Zigmal am Tag drehen wir den Wasserhahn auf, um unsere Hände zu waschen, einen Teller abzuspülen oder um ein Glas Wasser zu trinken. Toilette, Wasch- und Spülmaschine wären ohne Wasser überhaupt nicht denkbar. Dass das Wasser so selbstverständlich in bester Qualität aus dem Hahn fließt, dafür sorgt das Lörmecke-Wasserwerk. Das Werk in Erwitte gehört zum Kreis Soest und feiert jetzt seinen 90. Geburtstag.

Bevor 1935 der Startschuss fiel, war Wasserknappheit entlang des Haarstrangs ein existenzielles Problem. Denn der geologische Untergrund aus klüftigem Kalkstein ließ keine ausreichenden Grundwasservorkommen zu. Die Menschen waren gezwungen, ihr Wasser mühsam über weite Strecken heranzuschaffen. Erst mit dem Lörmecke-Wasserwerk änderte sich im Januar 1935 die Lage.

28 Gemeinden wurden zunächst an die moderne Wasserversorgung angeschlossen – eine technische Meisterleistung, die mit einfachsten Mitteln und unter Einsatz Hunderter Arbeiter realisiert wurde. Der „Schatz aus der Tiefe“, wie die ergiebigen Quellen im Lörmecke-Tal bezeichnet wurden, hat seitdem nichts an Bedeutung verloren.

3,3 Millionen Kubikmeter Trinkwasser jährlich fördert das Unternehmen in Spitzenzeiten heute aus der Region. Zur Eigenförderung hinzu kommt ein Wasserbezug aus anderen Ressourcen. So zeigt der Geschäftsbericht 2023, dass zusätzlich über den Wasserbeschaffungsverband Bullerteich 400 Kubikmeter, von Gelsenwasser 8900 und über den Wasserverband Aabach-Talsperre 1 069 000 Kubikmeter abgenommen wurden. Die Gesamtförderung des Lörmecke-Wasserwerks lag in diesem Jahr bei 4 345 000 Kubikmetern.

Wenn man das in Liter umrechnet, muss man noch einmal drei Nullen dranhängen: 4 345 000 000 Liter. Puh, das wären aber wahnsinnig viele Flaschen, die man damit befüllen könnte. Aber es müssen auch etwa 100 000 Menschen mit dem Wasser versorgt werden. Das Rohrnetz, durch das das Wasser in die Haushalte fließt, ist etwa 675 Kilometer lang. Zum Einzugsgebiet des Lörmecke-Wasserwerks zählen die Städte und Gemeinden Erwitte, Anröchte, Möhnesee, Ense und Teile von Soest, Bad Sassendorf, Werl und Warstein. Auch die Stadtwerke in Warstein und Rüthen profitieren als Partner vom Know-how und der Versorgungskraft der Lörmecke-Wasserwerk GmbH.

Und auch wenn wir das Glück haben, jederzeit frisches, sauberes Wasser fließen lassen zu können, müssen wir sorgfältig damit umgehen. Denn nicht überall auf der Welt ist Wasser so selbstverständlich wie bei uns. Außerdem schonen wir durch Wassersparen auch unsere Umwelt. bw/jul