Meerschwein müsste man sein

von Carolin Cegelski am 8. Dezember 2023 08:29 Uhr Kinder -  Lesezeit 2 min

Luxus-Hütte und Fünf-Sterne-Zimmerservice – die Meerschweinchen der Familie Hagemeier in Hörste chillen ihr Leben in Haus Schweinfein. In einem Blog erzählt Christine Hagemeier unterhaltsam aus dem Gnadenhof-Leben ihrer Schweinchen-Gang.

Hörste – Große Knopfaugen, glänzendes Fell, kurze Beinchen: Olga, Tommy und Dori quietschen freundlich. Sie haben Hunger – und das feine Fresschen wird den Meerschweinchen prompt serviert. Petersilie, Paprika, Salat und Möhrchen in feinen Streifen: Darf’s sonst noch etwas sein? Bei der bunten Leckerschmecker-Platte sind auch Rosi und Lotti völlig aus dem Häuschen. Familie Schweinfein lässt’s sich schmatzend schmecken. 500 Gramm frisches Gemüse verdrücken die kleinen Mampfmaschinen täglich.

So gut wie jetzt hatten es die Meerschweinchen aber nicht immer. Sie sind „Handicap-Schweinchen, die keiner mehr haben wollte“, sagt Christine Hagemeier. Die Tochter rettet 2021 zwei der kleinen Fellknäuel aus kleinformatiger Käfighaltung: Olga und Tommy. Auch Lotti zieht mit ein. Die „Sommerfrische“ verbringen die Nager im elterlichen Garten in Hörste – dann sollen sie zurück ins Wohnungswinterquartier. Die Atemwegsinfektion der Tochter macht dem Umzug allerdings einen Strich durch die Rechnung. „Sie röchelte wie ein kaputter Rasenmäher“, beschreibt’s Meersau Olga im Internet-Blog der Familie Schweinwein. Die Nager können fortan nicht mehr unter ihrem Dach leben. Also ziehen sie zurück in Mutters Garten – vorübergehend, so der Plan.

Sie sollen über eine Notstation für Meerschweinchen vermittelt werden. Da hatten sich Olga, Tommy und Lotti bereits in Christine Hagemeiers Herz geschlichen. Welch ein Glück! Als sie erfährt, dass die Schweinchen getrennt vermittelt werden sollen, ist die Aufregung groß. Das können Hagemeiers nicht zulassen – kurzerhand nehmen sie auch noch Dori auf, die als lebendiges Schlangenfutter in einer Kiste gehalten wurde.

„Wir haben die Lesehütte im Garten umgebaut“, sagt Christine Hagemeier. Dort ist auf siebeneinhalb Quadratmetern reichlich Platz für Meerschweinereien. Das Luxusdomizil der – mit Oma Rosi – mittlerweile fünf Meerschweinchen ist feudal ausgestattet: mit Vlies-Teppich für die gepflegten Pfötchen, eigenen Hütten, gemütlichen Betten, Hängematten, ordentlichem Entertainment-Programm und einem großzügigen Garten. „Im Sommer mähen sie dort tagsüber den Rasen“, sagt Christine Hagemeier und lacht. Sie kennt ihre Pappenheimer mittlerweile ganz genau: „Jedes Viech hat seine Eigenheiten.“

Vom tierischen Arbeitsalltag, Tierarzt-Besuchen, schweinischer Völlerei, Familien-Feiern, Urlauben und Abenteuern erzählt Hagemeier unterhaltsam im Meerschweinchen-Blog „Haus Schweinfein“ – und zwar aus tierischer Perspektive. Der neugierige Freundeskreis hat sie auf die Idee mit dem Internet-Tagebuch gebracht – seitdem haut Christine Hagemeier „mit Spaß“ in die Tasten, auch um über die Nager und ihre artgerechte Haltung aufzuklären. Und zwar ohne den erhobenen Zeigefinger, sondern unterhaltsam: „Meerschweinchen machen eine Menge Arbeit und sind anspruchsvolle Tiere“, weiß die Hörsterin. „Es sind keine Kuscheltiere.“

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