Bunte Tupfer in der Landschaft

von Redaktion am 16. November 2023 20:21 Uhr Kinder -  Lesezeit 2 min

Kreis Soest – In den letzten Geschichten habe ich viel über meine Freunde erzählt, die im Winter die schöne Hellwegbörde verlassen und in den Süden ziehen. So wie der Mornellregenpfeifer, der Kranich und auch ich, die Wiesenweihe. Da fragst du dich bestimmt: Bleiben überhaupt noch Vögel hier? Die Antwort lautet ganz klar: ja!

Rotkehlchen, Blau- und Kohlmeisen sowie Zaunkönige sind häufig in Hecken und Gärten zu Hause. Auch die Feldflur steckt voller Leben. Vögel in bunten Farben hüpfen auf den Äckern und Brachen herum. Einer fällt besonders mit seiner roten Maske auf. Der Stieglitz zeigt sich mit rotem Gefieder im Gesicht und gelben Federn in den Flügeln.

Will man den Stieglitz im Winter beobachten, muss man Brachen und wilde Ecken aufsuchen. Brachen sind Flächen in der Feldflur, auf denen keine Pflanzen wachsen, die die Menschen nutzen wollen. Sie dürfen sich ganz für die Natur entwickeln und sehen auf dem ersten Blick vielleicht etwas unordentlich aus.

Dort sucht der Stieglitz nach Samen und Körnern aller Art. Häufig fliegt er dafür Disteln, wie die Wilde Karde, an. Deswegen wird er auch Distelfink genannt. Mit akrobatischen Verrenkungen und gewagt aussehenden Kletterkunststücken pickt er die Samen aus den Disteln und anderen Blüten.

Nicht nur Stieglitze mögen die Brachen. Auch Rubi, das Rebhuhn, fühlt sich dort pudelwohl. Sie findet in den Brachen Futter und auch einen Unterschlupf. Vor allem im Winter ist das wichtig. Die Felder wurden abgeerntet und die Pflanzen auf den neu eingesäten Äckern sind noch recht niedrigwüchsig. Rubi braucht aber ein gutes Versteck vor Füchsen und Habichten. Diese Feinde können ihr ganz schön gefährlich werden. Daher nutzt Rubi die Brachen gerne als Deckung. Geschützt zwischen den hohen Pflanzen pustet ihr außerdem der Wind nicht so sehr durch die Federn.

Ein weiterer Farbtupfer in der Landschaft stellt die Goldammer dar. Wie der Name es schon vermuten lässt, leuchtet ihr Gefieder goldgelb, allerdings nur im Frühjahr während der Brutzeit. Dann möchte das Männchen das Weibchen beeindrucken und putzt sich heraus. In der kalten Jahreszeit haben Goldammern eher eine blasse braungelbe Farbe. Sie sammeln sich zu Gruppen und suchen gemeinsam auf Äckern nach Nahrung. Halte doch mal Ausschau nach unseren bunten Vögeln!

Konstanze Münstermann ist bei der Kreisverwaltung zuständig für den Vogelschutz und schreibt für Kitz regelmäßig Winnis Tagebuch.

Beobachtungstipps für den Winter

Viele unserer heimischen Vögel kannst du während des Winters auch im Garten beobachten. Dazu zählen zum Beispiel das Rotkehlchen und die Meise. An Meisenknödeln kannst du sie wunderbar betrachten. Auch an Futterstellen mit Samen, Nüssen und Früchten tummeln sich die kleinen Vögel. Wichtig ist, dass diese Plätze sauber und trocken bleiben, damit die Vögel nicht krank werden. Zusätzlich hilfst du ihnen so mit etwas Extrafutter über den Winter. Aber auch ein Spaziergang zwischen den Feldern lohnt sich. Mit etwas Glück kannst du Stieglitz und Co. beobachten. Ein Fernglas hilft, die scheuen Tiere auch in weiterer Entfernung zu erkennen.