Kitz - Die Patriot-Kinderseite: Gefiederte Jäger am Himmel

von Redaktion am 13. September 2025 08:00 Uhr Kinder -  Lesezeit 2 min

Kreis Soest – Hast du ein Lieblingsgericht, das du jeden Tag essen könntest? Vielleicht Spaghetti, Pizza oder Pommes? Ich, Winni, die kleine Wiesenweihe, fresse am liebsten Mäuse. Manchmal stehen auch kleine Vögel, Eidechsen, sogar Heuschrecken und Käfer auf meinem Speiseplan. Fällt dir etwas auf? Blätter, Gräser oder Früchte mag ich nicht.

Das liegt daran, dass ich mich nur von Fleisch ernähre. Tiere wie mich nennt man auch Karnivoren. Das heißt so viel wie „Fleischfresser“. Daneben gibt es auch die Herbivoren, die Pflanzenfresser. Dazu gehören zum Beispiel Kühe, Rehe oder Kaninchen. Tiere, die sowohl Fleisch als auch Pflanzen fressen, nennt man Omnivoren. Wildschweine, Amseln und Bären gehören zu dieser Gruppe. Raubvögel, die tagsüber jagen und sich von Fleisch ernähren, werden auch Greifvögel genannt. Mäusebussarde, Milane, Adler, Geier, Sperber und Habichte sind Teil dieser Gruppe. Ich als Wiesenweihe natürlich auch.

Fleischfresser sorgen
für Gleichgewicht

Eulen gehören nicht zu uns. Falken wurden auch lange Zeit zu den Greifvögeln gezählt. Allerdings zeigten Untersuchungen der DNA, also des Erbgutes, dass Falken näher mit Papageien und Sperlingsvögel verwandt sind. Streng wissenschaftlich sind sie also keine „echten“ Greifvögel, obwohl ihr Aussehen, ihre Lebensweise und Bedeutung den Greifvögeln sehr ähnlich sind.

Wir Greifvögel ernähren uns also von anderen Tieren. Das scheint auf den ersten Blick unfair gegenüber unseren tierischen Mitbewohnern. Sie werden von uns gefressen, wenn sie in unser Beuteschema passen. Jedoch sind wir bedeutsam, damit die Lebensgemeinschaft im Gleichgewicht bleibt. Da wir für die Jagd nicht zu viel Energie verschwenden wollen, erbeuten wir am liebsten kranke, alte, sehr junge oder schwache Tiere. Die starken und gesunden können uns leichter entkommen. Dadurch steuern wir den Bestand unserer Beute.

Zu viele Mäuse wären auch nicht gut. Sie können die Wurzeln von Bäumen und anderen Pflanzen anknabbern, wodurch diese dann eingehen. Heuschrecken wurden schon in der Bibel als Plage beschrieben, die ganze Getreidefelder kahlfraßen. Dennoch haben auch diese „Plagegeister“ ihren Nutzen in der Natur.

Einige Greifvögel wie Geier und Milane fressen Aas. Aas sind Tiere, die bereits gestorben sind und nicht durch die Greifvögel getötet wurden. Andere Tiere können vom Aas krank werden, da sich dort Bakterien vermehren und verbreiten können. Die Aasfresser räumen schnell auf und verhindern, dass sich Krankheiten ausbreiten. Den Geiern machen die Bakterien wenig aus. Ihre Magensäure ist so sauer, dass dort die Bakterien abgetötet werden. Wie du vielleicht siehst, hat jedes Tier seinen Platz und seine Aufgabe in der Natur.

Konstanze Münstermann ist bei der Kreisverwaltung zuständig für den Vogelschutz und schreibt für Kitz regelmäßig Winnis Tagebuch.