Geschichte erleben mit Playmobil

von Redaktion am 15. März 2024 12:09 Uhr Kinder -  Lesezeit 3 min

Nachts im Museum? Nicht ganz. Trotzdem ist eine Taschenlampe das Erste, was du in die Hand bekommst, wenn du mit deiner Familie die interaktiven Familiensonntage im Museum Abtei Liesborn besuchst. Denn zuerst darfst du im Dunkeln durch das Museum gehen und kannst dabei mit deiner Taschenlampe viel mehr Details entdecken, als wenn das Licht an wäre.

Von Laura Bertermann

Liesborn – Allerdings darf man bei dem Rundgang im Dunkeln nicht zu schnell werden. Denn im Museum gibt es ein paar Regeln, allen voran gilt „Schritttempo Schritt“, wie die Leiterin der Führung, Mara Woltering, erklärt. Schließlich darf nichts umgestoßen werden, aber natürlich sollte man auch an nichts vorbeilaufen.

Zum Glück sind die kleinen Playmobilfiguren in großen Glaskästen verbaut. Dort kannst du sie in Szenen betrachten, die die Geschichte des Museums widerspiegeln. In einem der sogenannten Dioramen kannst du zum Beispiel sehen, wie Mönche in einer Schreibwerkstatt Bücher schreiben. So wurde das früher gemacht, denn da gab es ja noch keine Drucker.

Ein anderes Diorama zeigt Ausgrabungen, die vor ein paar Jahren an der Abtei gemacht wurden. Hier hat der Künstler, Oliver Schaffer, der die Szenen gemeinsam mit dem Museumsteam geschaffen hat, sogar kleine Zeichnungen auf Playmobilteile geklebt, damit die Dioramen besonders echt wirken. Diese Zeichnungen sind aus echten Dokumenten der Abtei kopiert worden.

Die Liebe zum Detail lässt sich in jeder der ausgestellten Szenen entdecken. Wenn du das Museum besuchst, dann schau in den Playmobilwelten doch mal nach einer Mickey Mouse, einem Geist oder einer gefleckten Kuh. Bestimmt kannst du sogar noch mehr entdecken wie zum Beispiel das Maskottchen der Abtei: Kater Theophil. Wer alle Kater findet, die in den Dioramen versteckt sind, darf das auf einem Kärtchen aufschreiben und nach der Führung beim Museumsteam abgeben, vielleicht gewinnst du ja sogar eine Kleinigkeit?

„Ins Museum gehen soll Spaß machen“, sagt Museumsleiter Dr. Sebastian Steinbach, der selber früher gerne mit Playmobil gespielt hat und einige Fakten zur Ausstellung erzählt. Kannst du dir vorstellen, dass das Planen dieser Ausstellung zwei Jahre gedauert hat? Und um die verschiedenen Landschaften aufzubauen hat der Künstler fast zweieinhalb Wochen gebraucht? Ganz schön lange, oder?

Wenn du dir diese ganze Arbeit angeschaut hast, darfst du sogar selbst noch spielen, dafür gibt es im Museum einen extra Raum. Oder du gehst gemeinsam mit deinen Eltern in die „Museumspädagogik“, das ist eine Bastelwerkstatt. Dort kannst du Autos für Playmobilfiguren bauen, ein eigenes Diorama basteln oder sogar einen kleinen Film drehen. Auf jeden Fall gibt es ganz viel zu entdecken.

Die Ausstellung

Die Ausstellung „Playmobil-Abteigeschichte(n) – Diorama Artist Oliver Schaffer“ ist bis zum 26. Mai im Museum Abtei Liesborn zu sehen. Erzählt wird die Geschichte des Klosters vom Mittelalter bis zur Neuzeit. Außerdem gibt es einen Einblick in die Entwicklung von Playmobil 1974-2024 und Spielmöglichkeiten. Auf ihrer Reise durch die Geschichte der Abtei und des Museums werden die Besucher von Äbtissin Berthildis, Abt Balduin und Abteikater Theophil begleitet ... stilecht als Playmobil-Figuren. Die Ausstellung ist dienstags bis sonntags von 10 bis 18 Uhr geöffnet, an den Sonntagen gibt es zusätzlich Bastelangebote (13-17 Uhr).