Kie-witt, Kie-witt, der Kiebitz kommt

von Redaktion am 22. März 2024 10:40 Uhr Kinder -  Lesezeit 2 min

Kreis Soest – Ein lustiges Pfeifen tönt durch die Hellwegbörde. Kira, der Kiebitz ist wieder auf den Feldern unterwegs und ruft „Kie-witt“. Der Name Kiebitz lässt sich leicht von seinem Ruf ableiten.

Kira sieht schon etwas ulkig aus. Sie ist so groß wie eine Taube mit weiß-schwarzen Federn. Wenn du genau hinschaust, siehst du ein grün-lila-metallisches Glänzen auf ihren Flügeln. Was für eine hübsche Frisur sie doch hat! Die langen Kopffedern werden Holle genannt. Bei Kiras Freund Keno ist die Holle sogar noch länger.

Keno fliegt über die Feuchtwiesen und Äcker und macht dabei lustige Kunststücke. Er dreht Schleifen und macht Sturzflüge Richtung Boden. Das nennt man Gaukeln. Damit versucht er Kira zu beeindrucken. Wenn ihr Kenos Tanz in der Luft gefällt, werden sie ein Paar. Gemeinsam suchen sie einen Brutplatz, um dort ein Nest zu bauen.

Genau wie ich brüten Kiebitze am Boden. Dafür gräbt Keno eine Mulde und polstert sie mit Pflanzenteilen aus. Am liebsten möchten sie das Nest in einer feuchten Wiese mit niedrigen Pflanzen drumherum bauen. Ursprünglich kommen Kiebitze aus Wiesen, die im Winter überschwemmt wurden, oder Mooren und Sümpfen. Dort ist das Gras im Frühjahr ganz niedrig und sie haben alles von ihrem Nest aus im Blick. Jedoch gibt es solche Orte immer weniger.

Damit die Menschen die Flächen nutzen können, haben sie die Feuchtwiesen trockengelegt oder in Äcker umgewandelt. Aber wo soll Kira nun ihre Eier legen? Sie schaut sich lange um und findet dann etwas, womit sie sich zufriedengibt. Ihr Blick fällt auf einen Acker mit spärlichem Bewuchs. Einige andere Kiebitze sind auch schon da. Kira und Keno lassen sich dort nieder und Kira legt vier Eier in das Nest. Nun muss Kira die Eier warmhalten, damit die Küken in den Eiern wachsen können. Das macht sie, indem sie sich auf das Nest setzt. Keno hilft auch mit.

Wenn die Küken schlüpfen, sehen sie noch ganz anders aus als ihre Eltern. Ihre Federn sind plüschig und mit ihrer Färbung unterscheiden sie sich kaum vom Boden. Sie verlassen sehr schnell das Nest, aber bleiben noch nah bei ihrer Mutter, die sie weiter wärmt und zu Futterstellen führt. In ca. 40 Tagen sind die Küken flügge, das heißt sie können nun fliegen und selbst die Welt erkunden.

Konstanze Münstermann ist bei der Kreisverwaltung zuständig für den Vogelschutz und schreibt für Kitz regelmäßig Winnis Tagebuch.

Expertenwissen

Die Kiebitze, die auf den Äckern brüten, brauchen einen besonderen Schutz. Die Landwirte könnten auf ihren Treckern die getarnten Nester leicht übersehen. Damit das nicht passiert, sind Kiebitzschützer unterwegs. Sie suchen die Nester, sagen den Landwirten Bescheid und markieren die Bruten. Wenn der Bauer das Feld beackert, weiß er nun, wo das Nest liegt und kann es umfahren. Einige Landwirte legen außerdem Feldvogelinseln an. Das ist ein Stück Acker, das brach liegt und sich ganz für die Natur entwickeln darf. Hier können die Küken Verstecke und genug zu fressen wie Käfer, Spinnen und Würmer finden.