Kitz - Die Patriot Kinderseite: Was wächst denn da?

von Redaktion am 12. Juli 2025 08:00 Uhr Kinder -  Lesezeit 2 min

Kreis Soest – Hallo, ich bin Winni, die kleine Wiesenweihe. Schon seit vielen Jahren ist die Hellwegbörde mein Zuhause. Liebend gerne fliege ich über die Wiesen und Felder und beobachte den Trubel unter mir. Freddy, die Feldlerche, fliegt hoch oben und trällert weiterhin ununterbrochen seine Lieder. Rubis kupferfarbenen Kopf sehe ich kurz aufblitzen, dann ist sie auch schon wieder verschwunden. Das Rebhuhn lebt versteckt mit ihrem Partner Rupert und ihren Küken zischen Brachen, Sträuchern, hohen Grasstreifen und Feldern. Kühe stehen auf den Wiesen und das Getreide ist zum Teil schon geerntet.

Hast du dich schon einmal gefragt, welche Pflanzen in der Hellwegbörde angebaut werden? Vielleicht hast du bereits gehört, dass es in der Börde besonders fruchtbare Böden gibt. Am häufigsten steht Getreide auf den heimischen Feldern. Schon vor mehreren tausend Jahren begann der Mensch, die Samen von Gräsern zu sammeln und zu essen. Durch gezielte Zucht wurden die Ähren, der Bereich, wo die Körner hängen, größer und ertragreicher. Es entstanden verschiedene Sorten so wie Weizen, Gerste, Roggen, Dinkel und Hafer. Die Sorten Emmer und Einkorn sind besonders alt. Weizen wird häufig zum Backen von Brot oder Kuchen verwendet. Aber auch Nudeln werden daraus hergestellt.

Die Grannen, so nennt man die kleinen Härchen, die von der Ähre abstehen, sind beim Weizen recht kurz. Deutlich länger sind die Grannen von Gerste. Gerste wird häufig an Tiere verfüttert oder zum Bierbrauen benutzt. Wusstest du schon, dass Mais, Reis und Hirse auch zum Getreide zählen? Dabei sehen sie doch so ganz anders aus als Weizen und Gerste.

Mais kommt ursprünglich aus Amerika. Erst nachdem Christoph Kolumbus den Kontinent erreichte, wurde Mais nach Europa gebracht. Heute wird er häufig in der Hellwegbörde angebaut. Ein großer Teil wird als Tierfutter für Kühe oder Schweine verwendet oder in Biogasanlagen zur Erzeugung von Wärme und Strom gesteckt. Natürlich kann man Mais ebenso essen. Bestimmt hast du im Kino schon Popcorn genascht.

Neben Mais wurde auch die Kartoffel aus Amerika eingeführt. Der essbare Teil der Kartoffelpflanze liegt unter der Erde. Die Früchte sind giftig und nur die Knolle wird zum Beispiel auch als Pommes gegessen. Ebenfalls unter der Erde wachsen die Zuckerrüben. Wie ihr Name vermuten lässt, wird aus ihnen Zucker hergestellt. Natürlich gibt es außerdem Gemüse- oder Erdbeerfelder und vieles mehr auf den Äckern zu entdecken.

Konstanze Münstermann ist bei der Kreisverwaltung zuständig für den Vogelschutz und schreibt für Kitz regelmäßig Winnis Tagebuch.

Angeber-Wissen

Neben den Grannen gibt es noch eine weitere Möglichkeit, Getreidesorten zu unterscheiden. Viele Gräser, zu denen auch Getreide zählt, haben sogenannte Blattöhrchen. Das sind kleine Lappen, die am Halm sitzen. Dazu gibt es Merksätze wie: „Gerste greift“. Hierbei umarmen die Öhrchen der Gerste den Halm komplett. Da auf den Öhrchen des Weizens kleine Härchen sitzen, sagt man hier „Weizen wimpert“. „Roggen reicht nicht“: Die Öhrchen von Roggen sind nur recht kurz und kahl. Und zum Schluss „Hafer hat nichts“, in dem Fall keine Öhrchen.