Jugend forscht, Fachwelt staunt

von Ursula Vielberg am 8. März 2024 09:42 Uhr Kreis -  Lesezeit 3 min

Wusstest du, wie man eine Lavalampe selber herstellen kann? Dass Eierschalen der beste Dünger für Kresse sind? Und dass der Synthetik-Schwamm weitaus mehr Wasser aufnehmen kann als seine Schwamm-Kollegen? Die Erkenntnisse wurden jetzt im Heinz-Nixdorf-Museumsforum in Paderborn präsentiert. Aber nicht von großen Unternehmen und erfahrenen Mitarbeitern. Sondern von ehrgeizigen Nachwuchsforschern.

Lippstadt/Geseke/Rüthen/Paderborn – 59 Schülerinnen und Schüler sowie Auszubildende zwischen zehn und 21 Jahren haben ihre Forschungsprojekte vorgestellt. Sie alle nahmen bei der Regionalausscheidung Wettbewerbs „Jugend forscht“ teil. Zu sehen gab es 27 spannende Projekte aus den Bereichen Chemie, Physik, Biologie und Technik. Das Motto hieß in diesem Jahr: „Mach Dir einen Kopf!“ Und das taten auch zahlreiche Jungwissenschaftler aus dem Altkreis Lippstadt.

So wie Sophie Cramer (14) und Marleen Röring (15) aus Rüthen. Sie forschten in einem Sechs-Wochen-Versuch zu Moosen. Und sind sich seitdem sicher: So was möchte ich auch später machen. Marleen: „Neues zu erforschen und damit vielleicht anderen zu helfen – das ist etwas, was ich mir in meinem späteren Beruf gut vorstellen kann.“

Die beiden Marienschüler Vincent Vollmer und Emma Klee haben wochenlang experimentiert, was Kresse am besten zum Wachsen bringt. Chemischer Dünger, Hefe, Kaffeesatz, Eukalyptus oder Eierschalen? Das Ergebnis verrät Emma: „Eierschalen haben am besten funktioniert.“ Dafür einfach die Schalen von zwei Eiern in 500 ml Wasser geben, einen Tag ziehen lassen und die Kresse damit täglich gießen.

Besonderen Eindruck machte die Arbeit von Cilian Wolf, Marcel Eckey und John Rimmer. Die drei sind Auszubildende bei ThyssenKrupp Rothe Erde. Sie haben für das Verschieben von bis zu 17 Tonnen schweren Eisenringen einen Hydraulik-Zylinder entwickelt, der die mühsame wie gefährliche Arbeit mit Brechstangen ersetzen soll. Mit dieser Erfindung soll die Arbeit nicht nur erleichtert werden, es sollen vor allem auch Unfälle vermieden werden, die beim Hantieren mit der Knippstange passieren.

Ausbildungsleiter Andreas Deutsch zu unserer Zeitung: „Dieser Hydraulik-Zylinder soll bei uns im Werk schon bald eingesetzt werden.“ Dem Tüftler-Trio winkt außerdem eine Belohnung vom Ausbildungsbetrieb, wie Andreas Deutsch schon verriet. Und nicht nur das: Die Jury im Paderborner HNF zeichnete die Erfindung mit Platz 3 aus.

Auf die Gewinnerliste, die zur Teilnahme am Landeswettbewerb NRW berechtigt, konnte sich zwar kein Projekt-Team aus dem Kreis Soest setzen. Aber die heimischen Nachwuchstüftler räumten mehrere 2. und 3. Plätze sowie Sonderpreise ab. Und die Erfahrung des ersten Forschungsprojekts ist sowieso unbezahlbar.

Teilnehmer aus dem Altkreis Lippstadt

Bei „Jugend forscht“ traten an:

• „Unfälle vermeiden per Knopfdruck“: Cilian Wolff, Marcel Eckey und John Rimmer, ThyssenKrupp Rothe Erde Lippstadt

• „Unter welchen Bedingungen produzieren Moose verstärkt Säure?“: Marleen Röring und Sophia Cramer, Friedrich-Spee-Gymnasium Rüthen

• „Verhindert Moos die Verbreitung/Fortpflanzung anderer Pflanzen?“: Luise Kellermann, Flora Hage und Lenja Holling, Friedrich-Spee-Gymnasium Rüthen

Bei „Schüler experimentieren“ waren dabei:

• „Was kann ein Schwamm?“: Theo Graffenberg, Paul Jakob und Arnold Schiller, Gymnasium Antonianum Geseke

• „Wie funktionieren verschiedene Dünger bei Kressesamen?“: Vincent Vollmer, Emma Klee, Marienschule Lippstadt

• „Misch- und Färbeversuche mit Flüssigkeiten und Öl“: Jano van der Velden und Johann Asseburg, Gymnasium Antonianum Geseke

• „Verrate mir die Zukunft – Experimente mit Öl und Wasser“: Mats Dirksmeier, Jannis Krane und Jessica Reuter, Gymnasium Antonianum Geseke

• „Auf die Kugel, fertig, los!“: Jonah Schwarze, Vincent Ilgner und Felix Müller, Gymnasium Antonianum Geseke